31. Oktober 2023
18.15 bis 20.45 Uhr
Unitobler, Lerchenweg 36, Raum F012
Dass Gottesdienste historisch gewachsen und kulturell bedingt sind, ist eine Binsenwahrheit. Die Suche nach der einen authentischen, biblischen bzw. urkirchlichen Liturgie ist protestantischer Liturgik fremd. Gleichwohl enthalten etablierte gottesdienstliche Praktiken eine normative Ladung, die oft nachträglich theologisch unterfüttert wird. – Wie zeigt sich dies in aussereuropäischen Kontexten? Da, wo europäische Praktiken und Symbolsysteme auf andere Praktiken und Symbolsysteme treffen? Dass es sich hier um komplexe Aushandlungsprozesse handelt, weiss die Missions- und Ökumenewissenschaft schon lange. Doch was sehen wir anders und besser, wenn wir die postkoloniale Brille aufsetzen? In welcher Weise prägen Machtverhältnisse die Aushandlungsprozesse? Wer bzw. was setzt sich durch und in welcher Weise? Wo zeigen sich Transformationen und Inkulturationen? Und was lässt sich aus dieser Analyse für unseren Blick auf unsere Gottesdienste lernen?
Der Germanist Tevodai Mambai, der in Bern über durch Missionare erstellte Berichte über Nordkamerun forscht, wir uns eine postkoloniale Analyse christlicher Gottesdienste in Kamerun vorstellen. Im Gespräch mit ihm fragen wir danach, ob und wie sich die postkoloniale Analyse auf unsere liturgischen Praktiken anwenden lässt und was daraus folgt.
Zum Forum sind alle herzlich eingeladen!
Die Teilnahme ist auch online möglich, wobei wir uns freuen, wenn möglichst viele in Präsenz teilnehmen.
Für den Zoom-LInk bitte melden bei: katrin.kusmierz@unibe.ch